Hessischer Jugendring
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Freizeiten

Problem / Fragestellungen

Wie gehen wir mit dem sensiblen und für den verbandlichen Alltag sehr wichtigen Thema „Freizeiten“ um?
Wie schaffen wir eine Balance aus Begegnung, gemeinsamen Erleben und allen Dingen, die eine Freizeit ausmachen und einem möglichst umfangreichen Schutz für Kinder und Jugendliche?

Hintergrund

Freizeiten und Zeltlager sind toll. Praktisch alle, die einmal für ein paar Tage an einem solchen Angebot teilgenommen haben erzählen auch Jahre später noch von der tollen Stimmung und den vielen gemeinsamen Erlebnissen. Freizeiten und Lager sind aus dem Alltag der Jugendverbandsarbeit nicht wegzudenken. Sie gehören, wenn man so will, zum Markenkern.
Gleichzeitig hat die Debatte um Kindeswohlgefährdungen zu einem kritischeren Blick auf die besondere Situation zum Beispiel im Zeltlager geführt. Natürlich ist es eine Sondersituation, wenn so viele junge Menschen eigenverantwortlich und selbstorganisiert unterwegs sind. Natürlich entstehen in einer Gemeinschaft besondere Nähe und Vertrauensverhältnisse. Diese sind gewünscht und gehören zum Erfolgsmodell „Freizeiten“ dazu. Sie bedeuten aber auch, dass auf Angebote wie eine Gruppenfahrt ein besonderer Blick geworfen werden muss. In der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung sollte das Thema „Kindeswohl“ daher seinen festen Platz haben.

Ziele

Sowohl die Leitung als auch den Teamer/innen wissen um die besondere Situation auf Freizeiten.

Ihnen ist die eigene Rolle klar und sie kennen Handlungsabläufe.

Teilnehmenden wird signalisiert, dass es eine Kultur des Hinsehens und Hinhörens bei unserem Angebot gibt.

Praxis und Methoden

Wie das Thema in Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einer Fahrt aufgenommen wird hängt stark von der allgemeinen Praxis ab. Niemand muss sein komplettes Freizeitenkonzept neu schreiben. Eher geht es darum, das Thema sinnvoll in bestehende Elemente zu integrieren.
Dazu gehört zum Beispiel, es bereits in Vorbereitungstreffen für die Begleiter/innen aufgegriffen und bearbeitet wird. Tägliche Teamsitzungen sorgen während der Fahrt für kontinuierlichen Austausch. Für die Teilnehmenden können spezielle Orte für Rückmeldungen geschaffen werden, wie zum Beispiel eine Abendrunde oder die „Ist-was?“-Runde am Morgen. Diese Methoden gehören alle zu einer Kultur des Hinsehens und Hinhörens. Diese kann auch durch einen Verhaltenskodex verstärkt werden, mit sich die Beteiligten zuvor auseinandergesetzt haben. Sollte es einen Verdachtsfall während der Freizeit geben, existieren klare Verhaltensregelungen (z.B. in einem festen Ordner), die allen bekannt sind. Selbstverständlich sollte es sein, jede Freizeit, jedes Zeltlager, jede Fahrt im Anschluss auszuwerten.