Hessischer Jugendring aktiv gegen Rechtsextremismus

Die Vorsitzende des Hessischen Jugendrings, Anke Muth, ruft mit dem Deutschen Bundesjugendring zur Mitwirkung in den Wochen gegen Rassismus auf. "Es gilt deutliche Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfreindlichkeit zu setzen", betont Muth.

Wenn Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bedroht werden, gefährdet dies den demokratischen Alltag. In fremdenfeindlichen Parolen an Stammtischen, bei antisemitischen Schmierereien auf Friedhöfen, durch gewalttätige Übergriffe gegen Behinderte oder in der aggressiven Abwehr gegen Muslime zeigt sich Menschenfeindlichkeit mit vielen Gesichtern. Jugendverbände engagieren sich für Kinder und Jugendliche in der Gesellschaft, wenn diese als Minderheiten und Sündenböcke abgestempelt werden. Alle Kinder und Jugendliche sind ohne Ausnahme zu schützen.

Ein gutes Beispiel der Jugendarbeit geht in diesen Tagen im Wetteraukreis an den Start. Der „Stolpersteinlauf gegen das Vergessen“ am Freitag, den 26. März ab 18.00 Uhr in Butzbach wird von der Sportjugend Hessen, dem Butzbacher Bündnis, dem Hessischen Jugendring  und dem Lauftreff Butzbach gemeinsam veranstaltet. Die Veranstaltung bringt das Engagement der Jugendverbände für Demokratie, Vielfalt und Zivilcourage in einem Landkreis mit rechtsextremen Gefahren zum Ausdruck. An diesem spannenden Abend wird die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus durch den anschließenden Mitternachtssport in der Schloss-Sporthalle Butzbach gelebt und diskutiert. 

Bereits die Vollversammlung des Hessischen Jugendrings hatte im Herbst 2009 die Stärkung der Zivilgesellschaft durch aktuelle Musterformulierungen für Vereinssatzungen beraten. Die Grundlagen der Vereinsarbeit werden damit gegen das Vordringen rechtsextremistischer Tendenzen gefestigt. Im Falle von rechtsextrem engagierten Mitgliedern soll ein Verbleib im Verein nicht mehr möglich sein. Ein Mitglied eines Jugendverbands kann ausgeschlossen werden:

• bei ethnischen, religiösen und sexuellen Diskriminierungen
• bei einer Mitgliedschaft in einer Partei bzw. Organisation, die die Verbrechen des Nationalsozialismus leugnet bzw. die allgemeinen Menschenrechte bekämpft
• bei unehrenhaftem und demokratiefeindlichem Verhalten innerhalb und außerhalb des Jugendverbandes, insbesondere bei Kundgabe menschenfeindlicher, rechtsextremistischer, rassistischer, antisemitischer oder fremdenfeindlicher Gesinnung einschließlich des Tragens beziehungsweise Zeigens rechtsextremistischer Kennzeichen und Symbole
• bei Äußerung und Verbreitung von Parolen und Sprüchen, die nationalistisches, nationalsozialistischer beziehungsweise demokratiefeindliches Gedankengut von Gruppierungen und Parteien fördern. 

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen begründet. Mehr dazu unter: www.interkultureller-rat.de. Materialien für Jugendgruppenleiter und Jugendverbände gegen Rassismus und Rechtsextremismus sind erhältlich über: info@interkultureller-rat.de info@hessischer-jugendring.de

 Inhaltlich verantwortlich gemäß § 6 MDStV: Manfred Wittmeier